Die #1 Übung, die du noch nicht machst

Manchmal, wen ich anderen Leuten davon erzähle, was ich beruflich mache, irritiert mich die Reaktion: „Ich bin Fitnesstrainerin.“ Nicht selten zuckt mein Gegenüber dann regelrecht zusammen. Um dann in Rechtfertigungen auszubrechen, oder in Erklärungen. „Ich war viiiiel zu lange nicht beim Sport!“, „Ich müsste eigentlich ja viel mehr machen, aber …“, oder „Oh Gott, ja, ich müsste mich eigentlich auch mal wieder viel gesünder ernähren!“ – Bis heute weiß ich oft gar nicht so richtig, wie ich damit umgehen soll oder was die richtige, professionelle Reaktion darauf wäre. Alleine die Erwähnung des Wortes FITNESS ruft soviel Schuldgefühl hervor – das ist echt verrückt.

Was auf die Rechtfertigungen dann nicht selten folgt, ist die Bombardierung mit Fragen: „Welche Übung ist die Beste für mich?“ – „Was kann ich hiergegen machen?“ (und dabei kneift sich mein Gegenüber dann in den Bauch oder in die Oberschenkel – was mich immer ziemlich traurig macht, weil unsere Körper einfach nicht das Problem sind …)

Nun gehöre ich nicht zu den Fitness-Profis, die den Leuten irgendeine Instant-Lösung verkaufen wollen. Ich sage lieber, wie’s ist. Und die Wahrheit ist nunmal, dass es „die“ beste Übung für oder gegen irgendwas einfach nicht gibt. Es gibt haargenau eine Sache, die für jede Person und bei jeder Form von Fitnesstraining gleich wichtig ist:

„BESTÄNDIGKEIT!“

Das ist aber nun leider überhaupt nicht das, was die meisten Menschen gerne hören wollen. Konstanz und Beständigkeit sind nicht sexy; sie sind nicht aufregend, nicht clever, nicht instagrammable, und sie widersprechen dem Wunsch nach quick fixes, der in unserer ungeduldigen Gesellschaft immer größer wird. Alles muss schnell gehen, also muss es da doch DEN fitness hack für mein Sixpack oder gegen meine Knieschmerzen geben?! Hat sie mich etwa nicht richtig verstanden, ist sie vielleicht völlig unqualifiziert?

Nein. Ganz im Gegenteil. Ich habe dir gerade die #1-Übung verraten, die der Schlüssel zu all deinen gewünschten Resultaten ist. Und Beständigkeit IST eine Übung: Eine Übung in Geduld, in Demut, in Anpassung. Und sie erfordert Training.

Ich hadere ganz schön mit der Fitnessindustrie – und mit der Diätindustrie, der Gesundheitsindustrie, der Wellnessblase, you name it – unter anderem deswegen, weil diese Industrien den Menschen einen Trend nach dem nächsten verkaufen wollen. Es geht immer um das nächste große Ding – das beste neue Superfood, das tolle neue Gerät, ein angesagtes Kursformat – irgendein PRODUKT, das verspricht, jetzt aber wirklich die beste Lösung zu sein. „Schlank und fit mit nur 20 Minuten Training pro Woche!“, so werben ja zum Beispiel viele EMS-Studios für ihre Trainingsmethode. Was für ein unfassbarer Bullshit!

Abgesehen davon, dass in der Diätkultur individuelle Gesundheitsförderung verwechselt wird mit äußerlichen Veränderungen (schlank = gesund), und das an sich ja schon eine ziemliche Frechheit ist – abgesehen davon profitieren diese Industriezweige massiv von den Unsicherheiten und Ängsten der Menschen. Nämlich indem sie ihnen permanent scheinbare Lösungen verkaufen, die kurzfristige Linderung versprechen. Das einzige, was aber wirklich hilfreich wäre, ist: Die Menschen dazu zu befähigen, wieder in ihre eigene Kraft zu kommen und Verantwortung für sich selbst zu übernehmen, sodass wirkliche Veränderungen für sie möglich werden. Eine Kultur der schnellen, einfachen Lösungen ist NICHT hilfreich.

In den 11 Jahren meiner Arbeit im Fitnessbereich, in denen ich mit ganz verschiedenen Menschen mit ganz unterschiedlichen Zielsetzungen gearbeitet habe, habe ich Folgendes gelernt: Es ist egal, wie abwechslungsreich oder ausgefuchst oder kompetent oder fundiert meine Übungsauswahl ist; es ist egal, wie gut ich die Übungen erklären kann und wie gut ich die Bewegungsabläufe vermittle; es ist sogar egal, welche Übungen ich der:dem Kund:In vorschlage. Solange es mir nicht gelingt, mein Gegenüber davon zu überzeugen, dass das Training zu einem dauerhaften Begleiter werden muss, um erfolgreich zu sein (wie Zähneputzen!) – solange ich mein Gegenüber nicht mit den Skills versorge, die es braucht, um das möglich zu machen – solange bringt es absolut GAR NICHTS, wenn ich ihr:ihm die perfekte Kniebeugen-Technik vermittelt habe! Was nützen uns deine perfekten Kniebeugen, wenn du sie nicht regelmäßig übst? Du wirst weder stärker, noch besser, noch beweglicher, noch schneller – du hast einfach irgendwann mal die perfekte Kniebeugentechnik gekonnt. Und das – seien wir ehrlich – ist NICHT das, was die meisten Menschen sich davon versprechen, ins Fitnessgame einzusteigen. Oder?

Das ist übrigens auch ein Grund, warum ich die Arbeit als Trainerin im Fitnessstudio zunehmend als unbefriedigend empfunden habe. Aber darüber erzähle ich später mal in einem anderen Beitrag… 🙂

Es geht also um Beständigkeit – nicht um Perfektion. Es geht darum, etwas regelmäßig zu machen. Es zu üben. Manchmal halt nur 80% geben zu können, oder 40%, oder von mir aus auch 10%. Aber es zu versuchen. Dazusein, für sich und seine Wünsche und Ziele einzustehen – immer wieder. Woche für Woche, Jahr um Jahr sogar.

Leider leben wir in einer Kultur, die nicht besonders gut mit Fehlern umgehen kann. Dabei ist jedem klar, der sich mit nachhaltiger Veränderung beschäftigt: Wer nachsichtig mit sich selbst sein kann, erzielt langfristig wesentlich positivere Ergebnisse als jemand, der sich andauernd selbst bestraft und schlecht mit sich selber redet. Fehler und Versagen stehen langfristigem Erfolg nicht im Wege! Ganz im Gegenteil, sie gehören doch zum Weg mit dazu. Durch sie lernen wir, entwickeln neue Strategien, bewegen uns vorwärts. Dranbleiben ist wichtig – nicht, jedes Mal im Training 100% abzuliefern.

Was den Erfolg deines Trainings ausmacht, ist am Ende deine Fähigkeit, dranzubleiben. Es ist nicht das Beherrschen der einen fancy Core-Übung, die du auf Insta gesehen hast; es ist nicht die Zahl an Gewichtsscheiben, die du beim Bankdrücken auf die Oly-Stange legst; es ist nicht die 8-Wochen-Plank-Challenge oder das 6-Wochen-Sixpack-Programm. Konstanz und Beständigkeit – das sind die Skills, die du brauchst, um deine Ziele zu erreichen. Die dir dabei helfen, den Wunsch nach Perfektion hinter dir zu lassen und stattdessen wirklich nachhaltige Routinen zu etablieren, die dir guttun, dich inspirieren und dich stärker machen – von innen und von außen!

Das ist das #1-Fitness-Geheimnis, das du wissen musst.

Möchtest du mehr darüber erfahren, wie du Beständigkeit als Skill nutzen kannst, um Fitness zu einem Teil eines gesunden Lebensstils werden zu lassen, den du langfristig umsetzen kannst? Dann vereinbare HIER ein kostenloses Kennenlerngespräch mit mir!